Konzept, Dramaturgie & Gestaltung: ohnetitel • Beck, Ehlers, Zugbic; Schauspiel: Clemens Ansorg, Thomas Beck, Dorit Ehlers; Raumidee: Arthur Zgubic; Text raum 2: Robert Stähr; Mitwirkung Bühnenbau: Alois Ellmauer, Christian Schüten, David Koch; Produktion: Sabine Jenichl

Was macht das Phänomen »Chanson« so spannend, dass man sich ihm mit Theatermitteln nähern will, ohne gängige Formate zu bedienen, die sich auf musikalische Interpretationen beziehen ...?

Für unsere neueste Produktion setzen wir die »ohnetitel-Brille« auf und nehmen wieder einmal etwas unter die Lupe, von dem man meinen könnte, es sei ohnedies bereits alles dazu gesagt – diesmal: »das Chanson«. Wir schauen nach, was sich alles hinter, in und im Umkreis der Kunstform Chanson verbirgt – mit der Arbeitshypothese: Was würde uns das Chanson erzählen, wenn es gerade nicht singt?

Anhand von drei Zeitdekaden begleiten wir das Chanson und folgen seinem Wirkkreis – wie eng und vielschichtig sich die jeweilige Zeit darin widerspiegelt. Von der poetischen Schau auf das Leben im Abseits der Gesellschaft hin, vom Protestlied und weiter zum Schlager: Wir erzählen von seiner Zeitreise und seinen Verwandlungen durch die 50er zu den 60ern und den 70ern, von sich als literarische Form mit Raum zwischen den Zeilen. Von sich als einer politischen Haltung. Von sich als Ort einer großen Sehnsucht und Melancholie ... und von seiner Domestizierung im Schlager.

Von all diesen Momenten inspiriert gestalten wir drei performative Episoden, in ihrer ästhetischen Form unterschiedlich – drei Settings, eingerichtet wie Filmbühnen, in einem leerstehenden ehemaligen Supermarkt in der Schallmooser Hauptstraße 5.

»Das Schöne am Chanson ist, daß es so menschlich ist. Es ist unmittelbar, intim, es kleidet Gedanken und Empfindungen, die wir alle haben, in eine leicht faßliche, ansprechende Form, es ist Kunst, ohne prätentiös zu sein. Es ist nicht so »anspruchsvoll« wie die Werke der »ernsten Musik«, aber auch nicht aggressiv und herausfordernd, ja anstrengend wie manches an der heutigen Folk-Musik, und natürlich ist es nicht trivial oder langweilig wie die Mehrzahl der Schlager. Ihm haftet etwas von Eleganz und der Kunst des savoir vivre an, undefinierbar wie Parfum. Vive la Chanson!«

aus: Dietrich Schulz-Köhn „Vive la Chanson - Kunst zwischen Show und Poesie““ (1969)

Dank an: Jetlag, Kunstverein Salzburg, Mozarteum, argekultur, R. Kronenbitter

Wann: DI 11. 11. – SA 15. 11. 2025
Beginn: 19:30 Uhr
Wo: Schallmooser Hauptstr. 5, Salzburg

Tickets: 14 € / 24 €
Reservierung: sabine.jenichl@ohnetitel.at

Gefördert von:
Kulturabteilung Stadt Salzburg, Kulturabteilung Land Salzburg, Kulturstiftung Liechtenstein, BMWKMS

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